Das Ministerium für Regionale und Kommunale Angelegenheiten (MfRKA) wird in der zweiten Sitzung des Ministerrates rückwirkend zum 13. April 1990 gegründet. Damit folgt die neue Regierung unter Lothar de Maizière den öffentlichen Forderungen nach Abschaffung der zentralistischen Verwaltung und der Einführung föderaler Strukturen in der kommunalen und regionalen Selbstverwaltung. Im Geschäftsverteilungsplan der DDR-Regierung sind folgende Aufgaben- und Zuständigkeitsbereiche für das neue Ministerium festgehalten:
Die Vorbereitung und Umsetzung der Wiederherstellung der 1952 aufgelösten Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zählt zu den wichtigsten Vorhaben des Ministeriums. Zum Minister für Regionale und Kommunale Angelegenheiten ernennt Lothar de Maizière den ehemaligen Staatssekretär im Ministerium für örtliche Staatsorgane Manfred Preiß. Als Minister ist Preiß neben der internen Leitung und der Zusammenarbeit mit den anderen DDR-Ministerien auch für das Zusammenwirken mit den Verwaltungen des Bundes und der Länder zuständig.
Bei der Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik stehen besonders die Kontakte zur Ständigen Konferenz der Innenminister und Senatoren der Länder (IMK) und zum Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (BMiB) im Vordergrund. Der Stellvertreter von Manfred Preiß, Staatssekretär Jürgen Klingbeil, ist neben internationalen Fragen vor allem für die Zusammenarbeit mit dem Städte- und Gemeindebund der DDR sowie für die Koordination der Kontakte zu den Städte-, Gemeinde- und Landkreisverbänden der Bundesrepublik verantwortlich.
Auf Grund der relativ schlanken Leitungsstruktur des Ministeriums werden die anderen Tätigkeitsbereiche von vier Fachabteilungen abgedeckt:
Der Abteilung zur Verwaltungsreform wird zudem noch das Institut für Verwaltungsorganisation und Bürotechnik (IVB) in Leipzig unterstellt. Der Abteilungsleiter, Rainer Dudek, nimmt darüber hinaus an den wöchentlichen Sitzungen der Staatssekretäre im Amt des Ministerpräsidenten teil. Insgesamt nehmen die Abteilungen eine zentrale Stellung im Ministerium ein, da dort neue gesetzgebende Maßnahmen entwickelt und die neuen föderalen Organisationsstrukturen geplant werden.
Direkt nach der deutschen Einheit übernimmt eine im September 1990 geschaffene Gemeinschaftsstelle der Länder für Landes- und Kommunalfragen die Funktionen des Ministeriums. Diese entwickelt noch bis zum 31. Dezember 1990 Empfehlungen zur Sicherung der kommunalen Vermögen und für eine Gebietsreform. Leiter der Stelle wird Jürgen Klingbeil.
Der Amtssitz des Ministeriums für Regionale und Kommunale Angelegenheiten
Das neu gegründete Ministerium zieht in die Leipziger Str. 5-7 in Berlin-Mitte. In dem Gebäude befinden sich zu dieser Zeit auch die Diensträume des Ministeriums für Finanzen. Ursprünglich wird der Komplex 1935 für das „Reichsluftfahrministerium“ errichtet. Nach dem Krieg zieht zunächst die sowjetische Militäradministration (SMAD) in die Räume ein. Ab 1949 nutzen verschiedene Fachministerien der Wirtschaft das Gebäude, welches zu dieser Zeit offiziell als „Haus der Ministerien“ bezeichnet wird. Nach der deutschen Einheit eröffnet das Bundesministerium für Finanzen dort eine Außenstelle, bis der Dienstsitz 1999 vollständig von Bonn nach Berlin dorthin verlegt wird.
Der Staatssekretär im Ministerium für Kommunale und Regionale Angelegenheiten: Jürgen Klingbeil.
Mit den Kommunalwahlen und der Neurodnung der kommunalen Selbstverwaltung werden wichtige Grundlagen für den gesamtdeutschen Föderalismus gescha...
Die Kommunalverfassung bildet den rechtlichen Rahmen für die Wiedereinführung der Länder.